In 4 akademischen Lehrkrankenhäusern (Boston, Clayton/Australien, Atlanta, Stanford) wurden mit dieser Fragestellung 416 im Krankenhaus im Schichtdienst tätige Angestellte untersucht: 399 im Pflegedienst, 37 Ärzte.
Die Teilnehmer wurden primär hinsichtlich 5 Schlafstörungen (Obstruktives Schlafapnoesyndrom OSAS Insomnie, Restless Legs Syndrom RLS, Kataplexie, Narkolepsie) Angststörungen und Depression mittels spezifischer Fragebögen gescreent ( Multivariable Apnoe Risk Index MAP, Insomnia Severity Index ISI, Insomnia Symptom Questionnaire ISQ, RLS IRLS, Cataplexy Questionnaire Anic-Labat, MAP responses to classify Narcolepsy, Patient Health Questionnaire für Depression und AngststörungenPHQ-4). In der Folge wurde von allen Teilnehmern in den nächsten 6 Monaten monatlich abgefragt, ob Verkehrsunfälle, Beinahe-Unfälle, berufliche kritische Situationen oder berufliche medizinische Fehlleistungen aufgetreten sind.
Es wurde die Assoziation zwischen Schlafstörungen, Depression und Angststörungen und negativen Sicherheitsereignissen geprüft und adjustiert bezüglich anderer möglicher Störfaktoren.
40,9% waren positiv gescreent für Schlafstörungen.
21,6% waren positiv für Depression und Angststörungen.
Bei positivem Screening für Schlafstörungen waren 83% assoziiert mit erhöhter Inzidenz von negativen Sicherheitsereignissen.
Bei positivem Screening für Depression oder Angststörung ergab sich eine Inzidenz von 63%. Schlafstörungen und affektive Störungen erscheinen somit als unabhängiger Risikofaktor für kritische berufliche Verhaltensweisen.
Es wird schlussgefolgert, dass gezieltes Screening für Schlaf- und affektive Störungen helfen kann, diejenigen zu identifizieren, die gefährdet sind bezüglich Unfällen, Verletzungen und Fehler am Arbeitsplatz.